Der Entwurf für eine Villa am Langen See in Berlin Köpenick verbindet den Typus der italienischen Renaissance Villa mit der klaren und reduzierten Formensprache der Klinkermoderne in Berlin und Brandenburg.
Die vier Fassaden, des im Grundriss quadratisch angelegten Gebäudes springen mit einem Risalit leicht vor und zitieren den idealen Grundriss der Villa Rotonda von Andrea Palladio bei Vicenza. Anders als bei der Villa Rotonda, die in einem weiträumigen Park liegt und in jede Himmelsrichtung über einen großen von je sechs Säulen gestützten Portikus mit großer Freitreppe und Terrasse mit der Landschaft verbunden ist, setzt die Villa Wendenschloss einen von sieben Stützen getragenen zweigeschossigen Portikus mit Terrassen an der Straßen- und Gartenseite vor den Baukörper. Die hellgraue Sichtbetonkonstruktion der Terrassen bildet einen wirkungsvollen Kontrast zu den rot verklinkerten Fassadenflächen.
Der Eingang der Villa Wendenschloss an der Gartenseite wird durch einen mittigen Stützenwechsel betont. Vertikal gliedert sich die Villa in den Sockel, zwei Hauptgeschosse und das an den Ecken zu Terrassen zurückspringende Dachgeschoss. Das weit auskragende Dach fasst die vor- und zurückspringenden Bauteile und die geschossweise mit Betonbändern gegliederte Klinkerfassade zusammen. Das runde Treppenhaus in der Mitte der Villa zitiert die Eingangshalle der Villa Rotonda. Im Boden des Treppenauges ist eine Kopie des von Torsten Krüger für die Wilhelmgalerie in Potsdam geschaffenen Natursteinmedaillons „Frau im Universum“ eingelassen.