Die Klassische Moderne etablierte sich in eleganten, in Farbe und Material reduzierten, kompositorisch wohl durchdachten Gebäuden, wie zum Beispiel dem Bauhaus und den Meisterhäusern in Dessau von Walter Gropius und Marcel Breuer. Die Verbindung von Architektur und Design mit den Möglichkeiten der industriellen Produktion war nach 1925 eines der zentralen Themen der Lehre am Bauhaus.
Die in den Jahren 1975–1985 in Berlin-Hellersdorf errichteten Wohnungsbauten in industriell vorgefertigter Großtafelbauweise folgte diesem Ziel, ohne jedoch aufgrund der wirtschaftlich engen Rahmenbedingungen städtebaulich und architektonisch an die Qualitäten der Vorbilder anknüpfen zu können. Die formale Verarmung der Architektur, das Fehlen von Material- und Detailqualität sowie der undifferenzierte Freiraum wurden zunehmend als Mangel empfunden.
Das Wohnhaus für betreutes Wohnen verbindet zwei Wohnscheiben. Die im Fassadenbild sorgsam detaillierte Klinkerfassade gibt dem Umfeld eine neue Identität. Farbe und Textur des Klinkers beleben das Umfeld. Die leicht ausgestellte runde Ecke sowie die vertikale Gliederung des Gebäudes in Sockel, Hauptgeschoss und Dachgeschoss erweitern das orthogonale Repertoire der Bestandsbauten.

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