Die friedliche Revolution in der DDR führte 1989 zum Fall der Mauer und zur deutschen Wiedervereinigung, die am 3. Oktober 1990 mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen wurde. Der Bundestag des vereinigten Deutschland fasste am 20. Juni 1991 den Beschluss, seinen Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. 1994 wurde der internationale Wettbewerb zum Neubau des Bundeskanzleramtes in Berlin ausgelobt. Die Sensation: Die jungen ostdeutschen Architekten Torsten Krüger, Christiane Schuberth und Bertram Vandreike gewinnen einen, der zwei ersten Preise im Wettbewerb.
Fährt man vom Bundeskanzleramt über die Spree flussaufwärts, gelangt man nach wenigen hundert Metern an eine Insel im Strom. Dort nahm Berlin seinen Anfang. Die Spreeinsel wiegt ein Museum, das „Alte“ genannt, erbaut vom jungen Schinkel, mit mächtiger Front zu Lustgarten und Schloss. Schaut man vom Kanzleramt südwärts, ahnt man hinter dem Tiergarten die Nationalgalerie. Mies van der Rohe löst Stahl und Glas vom Stein, wendet das „Alte“ Museum in die „Neue“ Nationalgalerie. Wenn es gelänge, diese Tugenden zu vereinen…
Der Entwurf des Bundeskanzleramtes zitiert das Alte Museum und die Neue Nationalgalerie und entwickelt zugleich einen neuen Gebäudetypus mit mehrschichtiger Fassade und poetischen Details in einem neuen, zeitlos modernen Konzept. Minimalismus, Klarheit und Eleganz prägen den Entwurf. Die Fassaden sind raumhoch verglast. Die schlanken, tragenden Sichtbetonstützen umhüllen wie ein Schleier die Glasebene. Sie fassen jeweils zwei Ebenen zu einem Doppelgeschoss zusammen. Dadurch gewinnen die Fassaden Tiefe und geben dem Haus Maßstab und Ausstrahlung im weiten Spreebogen.
Das Architekturkonzept des Bundeskanzleramtes verweist auf Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Nation. Das neue Bundeskanzleramt, ist Regierungssitz einer aufgeklärten und offenen Demokratie.

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